Girokonten werden zwar in der Regel ohne Grundgebühr vergeben, jedoch entstehen bei vielen Zusatzleistungen, die zu so einem Konto gehören, auch zusätzliche Gebühren. Diese sind oft auf den ersten Blick nicht erkennbar und müssen auch nicht jeden Kontoinhaber interessieren. Ein prominentes Beispiel ist die beleghafte Überweisung, die früher einmal durchweg 50 Cent bis höchstens einen Euro gekostet hat (so etwas gibt es immer noch) und inzwischen in drastischen Fällen 12,50 Euro kosten kann (GLS-Bank). Die ING-DiBa hingegen bietet beleghafte Überweisungen grundsätzlich kostenlos an. Solche riesigen Unterschiede gab es vor zehn Jahren definitiv noch nicht. Es lohnt sich daher, einen Blick ins Kleingedruckte zu werfen, wenn jemand ein neues Girokonto eröffnen will. Die Gebühren sind kein Grund, das Konto nicht bei der jeweiligen Bank zu eröffnen, denn diese kann anderswo sehr große Vorzüge aufweisen, so die GLS mit sehr günstigen Dispozinsen und einem Dispo sogar für Hartz IV Empfänger. Es gibt Personen, die niemals beleghafte Überweisungen ausfüllen, weil sie alles online erledigen.
Welche Gebühren sind bei Girokonten üblich?
Jede Bank weist ihre Gebühren im Preis- und Leistungsverzeichnis auf ihrer Webseite aus. Im folgenden Beispiel werden die Gebühren der netbank erläutert, schon wieder eine Bank, die ansonsten als sehr vorbildlich gilt, aber für einige Leistungen sehr hohe Gebühren verlangt:
- Kontoauszug per Post: 0,58 €
- Lastschriftrückgabe: 3,00 – 4,50 €
- Bargeld für Fremdkunden: 0,00 € (bei anderen Banken kostenpflichtig)
- Ersatz Giro-/Kreditkarte: 5,00 € / 10,00 €
- Überweisungsrückruf: 10,00 €
- beleghafte Überweisung: 10,00 €
Kostenfreie Leistungen sind in der Regel die Kontoführung, die Ausgabe einer Girocard und oft einer Kreditkarte, Inlandsüberweisungen, der periodische Rechnungsabschluss und Bargeldabhebungen an den bankeigenen Geldautomaten und denen von Partnerunternehmen (andere Banken, aber auch Tankstellen).
Kostenlose Kontoführung
Von einer kostenlosen Kontoführung sind die auf dem Konto stattfindenden Girotransaktionen erfasst. Das sind Inlandsüberweisungen, Lastschriften, Daueraufträge und Kartenzahlungen, die beim Online-Banking praktisch durchweg kostenlos angeboten werden, beim Telefonbanking überwiegend, bei postalischen Aufträgen so gut wie immer. Es kann allerdings Bedingungen hierfür geben, etwa einen regelmäßigen Geldeingang (am besten per Gehalt). Anderswo bleiben diese Leistungen kostenlos ohne jede Bedingung.
Girocard (EC-Karte) und Kreditkarten
Die Girocard (EC-Karte) wird kostenlos ausgegeben und ermöglicht an den bankeigenen Geldautomaten den kostenlosen Bargeldbezug, auch Bezahlvorgänge in der gesamten EU sind mit dieser Karte kostenlos. Das Abheben an fremden Geldautomaten kostet auch im Inland Geld, worauf der Geldautomat hinweist, der Bargeldbezug im Nicht-Euro-Gebiet kostet in jedem Fall zusätzlich eine Umrechnungsgebühr für die Fremdwährung von mindestens 3,50 Euro und meist bis zu einem Prozent des abgehobenen Betrages. Kreditkarten werden oft, aber nicht immer kostenlos ausgegeben. Beim Bargeldbezug herrschen die gleichen Bedingungen wie mit der Girocard. Richtige Kosten entstehen mit der Kreditkarte, wenn ein eingeräumtes Kreditlimit genutzt wird: Die Kreditzinsen können recht hoch ausfallen, die Abrechnungsmodi sind aber sehr unterschiedlich. Einige Banken räumen ein zinsloses Zahlungsziel bis zu acht Wochen ein.
Periodischer Rechnungsabschluss
Bei dieser kostenlosen Leistung, die gesetzlich mindestens im Jahresturnus vorgeschrieben ist, handelt es sich um den Ausweis aller Kosten, Zinsen und Gebühren, der üblicherweise quartalsweise auf dem Kontoauszug ausgewiesen wird.
Bereitstellen der Kontoauszüge
Am Kontoauszugsdrucker und online erhalten Bankkunden immer kostenlos ihre Kontoauszüge, wenn sie mit der Post zugeschickt werden, kann das Porto oder auch eine sehr geringe Gebühr kosten. Richtig teuer können Ersatzkontoauszüge werden.
Kostenpflichtige Leistungen
Eine Vielzahl von Leistungen kostet Geld, auch wenn das Girokonto als „kostenlos“ beworben wird.
- Dispositionskredit: Diese Kreditlinie kostet bekanntermaßen Zinsen zwischen rund sieben bis manchmal auch 17 Prozent.
- Bargeldabhebungen an nicht bankeigenen Geldautomaten und im Ausland: Diese Gebühren legt jede Bank gesondert fest, sie liegen zwischen 2,00 bis 7,50 Euro und werden am Geldautomaten angezeigt.
- Kosten für Rücklastschriften: Entgegen höchstrichterlichem Beschluss in der Bundesrepublik, der den Banken im Jahr 2009 auferlegte, nur wirklich entstandene Kosten für Rücklastschriften geltend zu machen (rund drei Euro), verlangen die Geldinstitute zwischen drei bis 15 Euro. Eine Rücklastschrift wird vorgenommen, wenn das Konto nicht über die Deckung für die Lastschrift verfügt oder der Kunde die Rücklastschrift kostenpflichtig veranlasst.
- Verlust von Girocard oder Kreditkarte: Für den nötigen Ersatz erhebt fast jede Bank Gebühren zwischen fünf 5 bis 25 Euro.
- Überweisungs-Storno: Wer sich bei der Überweisung vertan hat (Zahlendreher), muss für den nötigen Rückruf oft um zehn Euro bezahlen. In vielen Fällen ist der Rückruf nicht nötig, wenn das Geld wegen mangelnder Übereinstimmung zwischen Kontonummer und Zahlungsempfänger nicht gebucht wird und daher automatisch zurückkommt. Doch das klappt nicht immer.
Fazit zu Gebühren auf Girokonten
Verbraucher sollten durchaus genau hinschauen und die Gebühren mit ihrem Verhalten als Kontoinhaber abgleichen.
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