Abheben im Ausland
Abheben im Ausland kann in Euroländern so viel kosten wie daheim bei einer Fremdbank (nicht bei der eigenen Hausbank, wo der Vorgang kostenlos ist). Es entstehen also pro Vorgang Gebühren zwischen rund 3,50 bis knapp sechs Euro, in einigen Fällen kann sogar im europäischen Ausland kostenlos Bargeld bezogen werden. Das betrifft beispielsweise Kunden der Targobank, die im Ausland bei einer Citibank Geld abheben. Auch das Bezahlen mit Giro- oder Kreditkarte kann in einigen Fällen im Ausland kostenlos sein. Fremdwährungsgebühren entfallen in der Eurozone, in anderen Ländern kommen sie hinzu. Aus diesen Gründen ist eine gute Reisevorbereitung das A und O, um möglichst die Kosten für das Abheben im Ausland zu senken.
Abheben im Ausland: Gebühren vorab erfragen
Im Internet, aber auch bei der eigenen Bank vor Ort sind die Preisverzeichnisse für das Abheben im Ausland einsehbar. Beim Bezahlen an der Tankstelle, in Shops und Restaurants können die Deutschen (fast) pauschal davon ausgehen, dass in der Eurozone sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein mit der Girocard (EC-Karte) keine Gebühren anfallen. Beim Abheben mit Bargeld schlagen einige Banken zu einer eventuellen Grundgebühr noch Prozente auf den Abhebebetrag auf, alternativ gibt es auch nur eine Grundgebühr oder nur Prozente. Ein Beispiel liefert etwa die Comdirect:
- Bezahlen mit Girocard: 0,00 € in Euroländern, 1,00 % oder mindestens 0,77 € in allen übrigen Ländern
- Bezahlen mit Kreditkarte: 0,00 € in Euroländern, 1,50 % in allen übrigen Ländern
- Geld abheben mit Girocard: 4,90 € überall außerhalb von Deutschland
- Geld abheben mit Kreditkarte: 0,00 € überall außer (!) in Deutschland, dort kostet es 3,00 % und mindestens 5,10 €
Diese Regelung ist recht raffiniert, motiviert sie doch den aufmerksamen Kunden, im Ausland die Kreditkarte, in Deutschland eher die Girocard einzusetzen. Andere Banken haben wiederum gänzlich andere Regelungen. Das Erkundigen nach Partnerinstituten der Hausbank im Ausland – siehe Beispiel Targobank – kann sich sehr lohnen. Wer dennoch kostenpflichtig im Ausland Bargeld abheben muss, sollte eher auf einmal höhere Beträge abheben, um die Fixkosten zu senken, falls es sie gibt. Übrigens ist Abheben im Ausland in der Regel billiger als der vorherige Geldumtausch zu den Mondkursen der Banken. Erst recht wird von Geldwechslern in der Türkei oder anderswo abgeraten. Eine Ausnahme können Hartwährungsländer wie Großbritannien oder Dänemark machen, wo sich je nach Kurs manchmal doch der vorherige Umtausch in Deutschland lohnt. Die Fremdgebühren beim Abheben von Bargeld in der Eurozone dürfen übrigens nicht höher ausfallen als bei einer Fremdbank in Deutschland.
Abheben und Bezahlen in der Nicht-Eurozone
Es gibt Länder und Regionen in der Welt (außerhalb der Eurozone), in der die EC-Karte funktioniert, doch das kann Ihnen vorab kaum jemand sagen. Daher gilt: Wer die Eurozone verlässt, sollte eine Kreditkarte dabei haben. Für Mietwagenreservierungen, Hotel- oder Flugbuchungen wird sie ohnehin vorausgesetzt, auch wer in die USA reist und die obligatorische Überprüfung per ESTA-Antrag bezahlen will, benötigt hierzu eine Kreditkarte (schon bei der Buchung in Deutschland). Generell sollten Reisende also über eine Kreditkarte verfügen, mit der in der Nicht-Eurozone sehr oft das bargeldlose Bezahlen und erst recht das Geldabheben günstiger ist als mit der EC-Karte – falls Geldabheben mit dieser überhaupt funktioniert. Es gilt der Grundsatz, dass Bezahlen in der Nicht-Eurozone fast immer am günstigsten mit der Kreditkarte funktioniert.
Was bringt die Prepaid-Karte beim Abheben im Ausland?
Dasselbe wie jede andere Kreditkarte auch, nur dass ein Guthaben vorab aufzuladen ist. Wenn es alle ist, könnte der Inhaber in Schwierigkeiten geraten, wenn er außer der Prepaid-Karte nur noch die EC-Karte dabei hat und diese im jeweiligen Land außerhalb der Eurozone nicht funktioniert. Prepaidkarten gibt es zu unterschiedlichsten Konditionen, eine Jahresgebühr ist fast immer enthalten bis auf zeitlich begrenzte Sonderangebote, so 2013 bei der Fidor Smart Prepaid, die aktuell (Mai 2014) 24 Euro jährlich kostet und vorher kostenlos ausgegeben wurde. Es gibt auch jetzt wieder kostenlose und darüber hinaus einige sehr günstige Prepaid-Kreditkarten. Kostenlos (Stand: 23.05.2014) geben Kalixa und Wüstenrot die Prepaidkarten heraus, es gibt aber Sonderbedingungen. Bei Kalixa etwa muss die Karte einmal im halben Jahr genutzt werden, sonst fällt doch eine Monatsgebühr von 99 Cent an, bei Wüstenrot ist die Missbrauchsgebühr (verlorene Karte) mit 150 Euro recht hoch. Eine Ersatzkarte kostet dann 250 Euro. Beim Abheben im Ausland (und auch im Inland) kosten Prepaidkarten manchmal richtig Geld. Empfohlen werden sie Teenagern und Personen mit negativer Schufa.
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