Eltern wollen schon ab der Geburt aktiv für die Zukunft der Nachkommen zu sorgen. Wer sich Gedanken um die finanzielle Zukunft der eigenen Kinder oder auch Enkel macht und auch hier Vorsorge betreiben will, der sollte sich über die bestehenden Möglichkeiten genau informieren.
Was sind Aktiendepots für Kinder?
Aktiendepots für Kinder sind Aktiendepots, die auf den Namen eines minderjährigen Kindes eröffnet und von den Eltern verwaltet werden. Mittels einem solchen Depot lässt sich ein kleiner Vermögensgrundstein legen, der dem Nachwuchs ab der Volljährigkeit zur Verfügung steht. Für die Zeit in der das Kind minderjährig ist haben die Eltern die volle Kontrolle über das Depot. Mit dem Erreichen des 18 Lebensjahres wird das Depot auf das Kind übertragen und es kann eigenständig über das Depot verfügen.
Bietet das jede Bank an?
Die allermeisten Banken und auch viele Online-Broker bieten ein spezielles Angebot für Eltern an, welches ein Depot für ihre Kinder eröffnen wollen. In vielen Fällen wird ein solches Depot unter dem Namen Junior Depot angeboten. Oftmals sind diese Angebote kostenlos in der Depotführung und die Organisation des Depots kann auch für Einsteiger mit spezieller Software einfach und unkompliziert getätigt werden. Bei der Wahl des Anbieters gilt es darauf zu achten, dass möglichst geringe Depotkosten anfallen. Auch die angebotenen Leistungen und Gebühren unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter, sodass ein genauer Vergleich sinnvoll ist, um das zu den jeweiligen Ansprüchen am besten passende Depot zu finden. Unter folgendem Link findet man Junior Aktiendepots für Kinder im Vergleich.
Wie läuft die Eröffnung ab?
Sofern man sich für einen Anbieter eines Aktiendepots für Kinder entschieden hat, kann man in den meisten Fällen die Depoteröffnung Online vornehmen. Hierzu muss ein entsprechender Online-Antrag ausgefüllt und von beiden Elternteilen (Ausnahme alleiniges Sorgerecht) unterschrieben werden. Insgesamt werden folgende Ausweise und Dokumente für die Depoteröffnung benötigt:
- Personalausweis (oder Reisepass) zur Identifizierung
- Kopie der Geburtsurkunde des Kindes
- ggf. Nachweis des alleinigen Sorgerechts
- je nach Anbieter müssen die geforderten Unterlagen zudem amtlich beglaubigt werden
Wo liegen die Vorteile eines Aktiendepots für Kinder?
Im direkten Vergleich zu einem klassischen Depot bieten Aktiendepots für Kinder eine Reihe an Extras. Neben „Kinder-gerechten“ Neukundenprämien sind das insbesondere die entfallenden Depotführungsgebühren. Auch der Ausgabeaufschlag, welcher meist den größten Kostenfaktor im Börsenhandel ausmacht, fällt bei einem Aktiendepot für Kinder wesentlich niedriger aus. Wer ein Depot im Namen des eigenen Kindes eröffnet kann zudem Steuern sparen.
In vielen Fällen schränken Anbieter von Junior Depots die Auswahl der Produkte stark ein. Insbesondere risikoreiche Anlageformen wie Termingeschäfte oder Optionsscheine können nicht über ein solches Depot gehandelt werden. Angesichts der Tatsache, dass das Depot auch tatsächlich zum langfristigen Vermögensaufbau dienen soll, ist dies jedoch ein sinnvoller Schutz. Im Gegensatz zu vielen anderen Optionen ist ein Aktiendepot für Kinder gerade in Zeiten von niedrigen Zinsen eine äußerst lukrative Möglichkeit zu sparen. Teure Ausbildungsversicherungen oder Kinderschutzbriefen sind generell nicht als Sparanlage geeignet.
Was gibt es weiterhin zu beachten?
Jedem Kind steht ab der Geburt der Sparerpauschalbetrag von 801 Euro zu. Somit können Kapitalerträge bis zu 801 Euro steuerfrei erwirtschaftet werden. Um auch tatsächlich von dieser Steuerersparnis zu profitieren, ist es nötig einen Freistellungsauftrag zu stellen. Zudem besteht die Möglichkeit, den Sonderausgaben-Pauschalbetrag in Höhe von 36 Euro in der Steuererklärung des Kindes anzugeben. Unter gewissen Voraussetzungen kann es auch günstiger sein, den Kinderfreibetrag in Höhe von derzeit 7428 Euro zu nutzen, anstatt Kindergeld zu beziehen. Dies muss immer im individuellen Einzelfall betrachtet werden. Auch im Bereich Bafög und Sozialversicherung sollten gegebenenfalls steuerliche Aspekte berücksichtigt werden wie die FAZ berichtet.
Bestenfalls Sparpläne anlegen
Mit einem Wertpapier-Sparplan lässt sich allgemein die beste Rendite erzielen. Anstatt einmalig in eine bestimmte Anzahl an Wertpapieren zu investieren und deren Entwicklung abzuwarten, ist es in der Regel sinnvoller, regelmäßige Zahlungen in einen Sparplan vorzunehmen. Sparpläne können sowohl auf Aktien, Fonds oder ETFs abgeschlossen werden. Diese Einzahlungen können flexibel vorgenommen werden, sodass auch Aussetzungen oder Erhöhungen keinerlei Problem darstellen. Es hat enorme Vorteile schon früh Geld für die eigenen Kinder anzulegen, um so von den langfristigen Erträgen zu profitieren. Gerade in Zeiten jedoch, in denen sich mit klassischen Anlageformen wie Bausparvertrag oder Sparbuch nahezu keine Rendite mehr erzielen lässt, muss man sich nach Alternativen umsehen. Ein Aktiendepot für die eigenen Kinder stellt eine unkomplizierte und sehr effektive Möglichkeit der Geldanlage dar. Wie bei allen Anlageformen und Strategien ist es wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheit und Risiko zu wählen, um möglichst gute Rendite aus der Anlage zu erzielen. Aktiendepots für Kinder sind durchaus als langfristige, vergleichsweise sichere Geldanlage anzusehen.